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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
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Montag, 18.04.2011, 20Uhr20
Lokalbühne
William Tyler
& Volker Zander (USA)
Sie nennen ihn in Nashville einfach nur Willy T. William Tyler ist einer dieser umtriebigen, in Musikerkreisen bestbekannten «hired guns», der bei Cracks wie Charlie Louvin, Silver Jews, Simone White und Bonnie «Prince» Billie mitperformte und aufnahm.

Den der grosse Kurt Wagner für sein Lambchop-Orchester als absolut unverzichtbar bezeichnet. Einer dieser Helden, die gute Songs in perfekte Songs verwandeln. Nun hat Tyler mit «Behold the Spirit» ein feines, hypnotisches Akustikgitarren-Album unter eigenem Namen veröffentlicht.

In diesem Erstling verarbeite er Eindrücke von New Yorks wunderlichem Tompkins Square. Hierzu ein bitzeli Wikipedia: Der Tompkins Square Park ist ein quadratischer, 4,2 Hektar grosser, öffentlicher Park in der Alphabet City des East Village im Stadtbezirk Manhattan in New York City. Eine der markantesten Merkmale des Tompkins Square Park ist sein Bestand an Amerikanischen Ulmen (Ulmus americana). Heute bietet der Park Spielplätze, Basketball- und Handballplätze, Tische für Schachspieler und einen Hundelaufplatz (Dog Run). Er ist zu einem beliebten Ort für junge Familien, Studenten und ältere Menschen geworden und zieht Touristen aus aller Welt an. Und genauso vielfältig wie das Leben im Park erklingt ein vielschichtiges Amalgam aus den unterschiedlichsten Gitarrenstilen: John Fahey, Leo Kottke, Bert Jansch, John Renbourn, Davey Graham, Jimmy Page, Mississippi John Hurt, Jorma Kaukonen, Reverend Gary Davis, Fred McDowell. Aber eigentlich hat Willy T’s Sound vielmehr mit einem James Blackshaw gemein.

Akustische Gitarren dominieren zwar, aber subtile Noten von Electronics, Blechgebläse, Geige, Percussion, Pedal Steel und Piano schaffen Überlagerungen, Intensität, Zeit, Bilder und Räume. Immer auch Leere. Ein geistreicher Mix aus Gitarren- und Recording-Virtuosiät: Vom Ambient Noise bis zu vertäumter Intimität. Willy T ist wahrlich ein Meister seines Fachs und «Behold the Spirit» ein überirdisch anmutendes Werk. Abgespacet. Rahmensprengend. Vielfältig. Bahnbrechend. Tyler erobert die Welt aus so vielen unterschiedlichen Richtungen – einmal wundersam still, dann wieder strange und insgesamt: unsagbar schön. Unermesslich klangreich. Magisch. Und: Man kanns nirgends richtig eintopfen. Wie so vieles, was wir lieben, hier auf unserer allerletzten Insel an der lieblich schnurr-gurgelnden Mississihl.

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