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Ein Fatales Meisterwerk
Samstag, 23.03.2013, 20Uhr20
Lokalbühne
Hugo Race & Fatalists
+ Sacri Cuori (AUS)
Vom Album "Fatalists" schwärmten alle, wirklich alle: Meisterwerk! Wundervoll! Brutal, primitiv & transzendent! Und das trifft voll ins Schwarze.

Die damals mit der italienischen Soundscape-Band Sacri Cuori (Antonio Gramentieri, Diego Sapignoli) begonnene Zusammenarbeit – sie bestreiten das Warm-up auf unserer Lokalbühne – setzt sich im aktuellen "We Never Had Control" ebenso nahtlos wie brachial reibungsvoll fort. Lüpfig & fröhlich als auch dunkel & munkel. Akustische Instrumente, subtile Electronica harmonieren perfekt mit Race's Tiefdunkelstimme. Ein exzellenter Songwriter war er schon immer. Aber wie nun die Narben des Lebens, der Opfer und Leidenschaften mit den intensiven Soundscapes aus Folk, Experimental, Electronica und Rock korrelieren, das hat schon etwas Göttliches. Unterstützt werden die Fatalists hier von den Violinistinnen Vicki Brown und Catherine Graindorge, Synthi-Mann Franco Naddei und Kontrabasser Francesco Giampaoli.

Der australische Singer/Songwriter, Multi-Instrumentalist, Produzent (Rowland S. Howard, Mick Harvey, Robert Forster, Cesare Basile), Schauspieler und Autor Hugo Race war schon bei Nick Cave's Birthday Party dabei und Gründungsmitglied der Bad Seeds. Seither hat er sich ja längst einen Platz im elinternacionallokalen Olymp erspielt: The Wreckery (Kult!), Hugo Race & The True Spirit (14 Alben; Kult!), die Zusammenarbeit mit Dirtmusic (Chris Brokaw, Chris Eckman, Tamikrest; 2 Alben; Kult!). Und er machts uns allen – und sich selbst – ja gar nicht einfach. Immer schon experimentierte er mit Stilen, Electronica, Drogen, Kulturen, Wohnorten. Als Bluesman und Klangforscher könnte man ihn vielleicht bezeichnen: "Ich sehe The True Spirit als Verbindung zu meiner ursprünglichen Idee des Musikschaffens zu Zeiten des Postpunk – eine Art Kettenreaktion von Einflüssen, welche die kosmische Seite von Psychedelic-Rock widerspiegelt, die Schärfe dessen, was ich Primal-Blues nenne: Der Blues der 30er-/40er- sowie der frühen 50er-Jahre, den Zorn, der von Reagan beherrschten 80er, die elektronischen Sachen der 90er sowie die sanfte und sexy Seite von Soul, die alles oben Genannte heilt. Wir waren immer sehr zufrieden damit, nicht so einfach in eine Schublade gesteckt werden zu können. Wir zögerten nie, politische, okkulte und spirituelle Einflüsse und Strömungen in unserer Musik zuzulassen."

Wer Tom Waits, Captain Beefheart oder auch „White Light/White Heat“ von Velvet Underground mag, wird ihn lieben. Ja, Leute, diese Musik rammt euch die Balken vor euren Augen ungespitzt und für immer mitten ins Herz. Und das ist wie das ewige 'Alles fliesst' unserer guten alten Sihl...

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