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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
hört! staunt! glaubt's!
Samstag, 27.10.2012, 20Uhr20
Lokalbühne
Peter Hammill (UK)
Seine Musik ist ausgereift & durchdacht & doch voller Spontanität und expressiv-exzessiver Leidenschaft. Nicht Pop, nicht Rock, nicht Jazz, nicht moderne Klassik, sondern PH, wie er leibt & lebt. Charismatisch. Ein hervorragendes Album, zugänglicher als auch schon.
Für ihn stellten wir schon 2010 einen klitzekleinen, wunderprächtigen Konzertflügel auf unsere gigantischen Weltbedeutungsbretter: «Consequences» ist das – hört! staunt! glaubt’s! – 30ste Album des britischen Altmeisters Peter Hammill (*1948), der seit – hört! staunt! glaubt’s! – 1967 unterwegs ist. Noch so ein Never-ending-Tourer. Im Gegensatz zu früheren Scheiben hatte PH Texte & Songs von «Consequences» schon fixfertig, ehe er sie in seinem Homestudio aufnahm. Und wie schon beim Vorgänger spielt & singt & produziert er alles im Alleingang. Viel Gitarren & Keyboards, sparsame Perkussion. Und imposante Lead-, Backing- & Chorstimmen.

Progressive-Rock nannten sie die Musik seiner legendären Van der Graaf Generator. Seit 1972 performt PH solo. Genre- & Stilgrenzen interessieren ihn nur, um sie zu sprengen & zu erweitern. Johnny Rotten nannte das 75er-Album «Nadir's Big Chance» seine Inspirationsquelle. Das Kronos Quartet, Peter Gabriel, Robert Fripp, Roger Eno & Guy Evans sind nur einige, mit denen er kooperierte. Dazwischen komponierte er auch Balletmusik sowie die Oper «The Fall Of The House Of Asher» nach E.A. Poe. PH’s Texte sind wahre Poesie-Feuerwerke. Oft zappenduster existenzialistisch. Der besorgte Experimentalist – übrigens privat ein ziemlich glücklicher Mensch – schleudert den gesammelten Schmerz dieses zugetränten, blauen Planeten hinaufhinaus ins Universum. Ohnmacht & Fassungslosigkeit. Aussergewöhnlich & anspruchsvoll. Und voller Poesie. Immer mit Ohr auf die jeweilige Erzählstruktur.

Und im Gegensatz zu MDNA* mag PH Löcher: «A song - at least in my view - should not be didactic... there should be holes in it, into which the listener can insert his own comprehensionand experience.»

*Im Tagi, 20.8.: «Keine Neutralität mehr! Kein Schweizer Käse! Nichts mehr mit Löchern drin!»

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