Unsere Elektrobrieftauben fliegen immer wieder ins worldweite Nezz unseren Newsletter abladen. Mindestens wöchentlich ...
Feins z'Mittag vom 29. April bis 3. Mai
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
Samstag, 21.01.2023, 20Uhr20
Lokalbühne
Zugluft (CH)
Mit Violine & Bassklarinette erfindet Zugluft eine Musik, die sich aus Volksmusik unterschiedlicher Herkunft, Jazz, Minimal Music, experimentellem Rock & Tango speist.

Das Duo liebt ausgeklügelte Klangkombinationen, schnelle Wechsel, überraschende Wendungen & überspringt mit Leichtigkeit stilistische Grenzen. Zugluft erzählt mit imaginärer Folklore. Beschwingte Heiterkeit & tiefe Melancholie schweben im Raum. Für ihr sechstes Album «ETUAL» mit den zwölf neuesten Kompositionen baute Zugluft ihren Probe- & Veranstaltungsraum in der Zürcher Agglo zum Tonstudio um & investierte im Sommer 2022 viel Zeit in die Musik. Rund um den Ort des Schaffens – eine Zwischennutzung im Industriegebiet – knabbern Baggerzähne, dröhnen allerhand Maschinen zur Erzeugung von Ordnung & Sauberkeit; Bau- & Fluglärm allüberall konkurrenziert mit den teils filigranen Klangbildern & beeinflusst Aufnahmezeiten & Arbeit. Vorwärtsgelesen bedeutet «Etual» eine Art Stern, der seine Strahlkraft auch aus der Vergänglichkeit schöpft & rückwärts gelesen nur noch «LAUTE» Welt ist. In schierer Gleichberechtigung der Instrumente wechseln die beiden Musiker*innen zwischen Begleitung, Melodie & Improvisation. Satte Bassriffs, Harmonien in schwebendem Pizzicato & sprechende Soli. Violine & Klarinette verschmelzen zu etwas Neuem, Eigenständigem & lösen sich wieder auf in ihre Einzelklänge. Dabei bleibt immer Freiraum für Unvorhergesehenes. Die erstaunliche Fülle an Klangfarben & dichte, filigrane Arrangements lassen vergessen, dass hier nur Andrea Kirchhofer & Bruno Strüby am Werk sind. Hervorragend aufeinander eingespielt durch langjährige Zusammenarbeit bei Zugluft & einer Vielzahl anderer Bands & Projekte; vertraut mit einem reichen, gemeinsamen Vokabular & Repertoire.Die Freude an eingängigen Melodien, an Volksmusik & Tänzen unterschiedlicher Herkunft, ist genauso spürbar, wie die Lust am Experimentellen, an der Improvisation, an ungeraden Rhythmen & Brachialem. Diese Instrumentalmusik erzählt skurrile Geschichten voller Kontraste, Humor & Lebensfreude. Tut gut in einer gspässigen Zeit, die wahrscheinlich noch gspässiger werden wird.

top...
el Lokal