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Feins z'Mittag vom 22. bis 26. April
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Montag, 31.10.2022, 20Uhr20
Lokalbühne
Hugo Race
Der Heilige Hugo ist einfach Kult & thront deshalb seit langem quicklebendig & forever in der ellokalen Hall of Fame.

Nach zwei Jahrzehnten & 12 Alben mit hypnotischem Cult-Psyche-Blues – oder wie Melody Maker mal schrieb: «Industrial Trance Blues» – der Berliner Band True Spirit nimmt der australische Klangforscher, Singer/Songwriter und Bluesman mit grandioser Tiefdunkelstimme, Autor & Produzent 2009 sein erstes Soloalbum «Fatalists» im klassischen Songwriter-Modus auf. Es fusioniert grandios Folksongs, Wüstenblues & die italienischen Wurzeln der Band (Italien ist Hugos zweite Heimat geworden). Die daraus entstandenen Fatalists bestehen aus Grössen wie unserem Lokalfreund, Gitarristen & Produzenten Don Antonio (Sacri Cuori, Don Antonio Trio, Tourband Alejandro Escovedo, uvm.), dem Drummer & Perkussionisten Diego Sapignoli, der Geigerin Vicki Brown (Calexico) aus Arizona & dem Bassisten Erik Van Loos (Willard Grant Conspiracy). Nun präsentiert Hugo Race live das Pandemie-Album «Once Upon A Time In Italy» (2020/21) mit den aktuellen Fatalists: Diego Sapignoli – drums/percussion; Francesco Giampaoli – bass; Giovanni Ferrario – guitars. 10 sackstarke, emotionale Songs & ein ebensolches Cover: Donovan’s «Hurdy Gurdy Man». «Once Upon A Time In Italy» verschmelzt Hugo's vielfältige lyrische Meditationen mit Desert Blues & Echos italienischer Filmmusik weit über Morricone hinaus. Manche halten das Album für das Meisterwerk der Band. Wir halten uns mit solchen Aussagen zurück, klingen sie doch zu sehr nach Vermächtnis & Abgang. Als Bonus gibts die italienische Version des Titelsongs: «C’era Una Volta In Italia». Hugo himself sagt zum Ganzen: Das Album sei «very personal, with the ups and downs, the lockdowns, the collapses, the memory, the oblivion, the loss, the identity… it was the hardest record I've ever had to write. And it's a new departure for the Fatalists as a band». – «The themes are so personal that I abandoned the album many times then came back to it, like a toxic romance. I love this album and the incredible band behind it. We also made Italian versions of the songs because Italy is in our roots.» – Soundtrack unserer Zeit: Hugo Race widerspiegelt mit seiner düster-swingenden Musik nicht nur seine individuelle Verfassung, sondern vertont die gegenwärtige Mad Max-Stimmung unseres gesamten trümligen Planeten. Oder wie schon ein Fatalists-Album titelte: «We Never Had Control» (2012). Er & seine Fatalisten räumen auf & verwandeln Wasser in Bier, Whisky & Wein & die Narben des Lebens, der Opfer & Leidenschaften mit ungeheurer Intensität in Folk, Experimental, Electronica, Delta Blues & Trance’n’Roll. Das hat schon etwas Göttliches & passt bestens zum Día de los Muertos (Vorabend von Allerheiligen am 31. Oktober bis Allerseelen am 2. November). Ja, Leute, dieser Sound ist Herz-, Leber- & Nierenbalsam – wie das ewig-neue «Alles fliesst» unserer guten alten Mississihl. Denn noch immer gilt: Keine*r steigt zweimal in denselben Fluss, gell!

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el Lokal