Das war am 28. Oktober 2013, sein damaliges Meisterwerk titelte «Up Here». Die Songs seines 6ten Albums «Found» wurden von einer atemberaubenden Fotosammlung inspiriert, die die Künstlerin Elinor aus hunderten von s/w-Bildern ausgewählt hat. «Die Tatsache, dass wir nichts über die anonymen Charaktere auf diesen Bildern wissen, ist fesselnd genug. Aber dadurch, dass sie alle auf irgendeine Weise von der deutschen Geschichte beeinflusst wurden, entstehen noch ganz andere Ebenen. Beim Schreiben der Songs versuchte ich, eine musikalische Landschaft zu schaffen & die Wirkung dieser grossartigen Bilder zu verstärken. Quasi einen 3-minütigen Rahmen, in denen man über ein Bild nachdenken & staunen kann. Die anonymen Leben beginnen zu atmen.» Aufgenommen im Wohnzimmer, wurde «Found» von der «Paul Armfields‘ Friends Society» finanziert, einem aussergewöhnlichem Abo-Service, der Paul unter anderem dazu verpflichtet, einen Song pro Monat zu schreiben & aufzunehmen. Und zwar zu einem von den Mitgliedern vorgegebenen Thema. Ein ungewöhnlicher Weihnachtssong, der als Single released werden soll, ist eines der Highlights des Albums: «Ich habe schon oft versucht, Weihnachtslieder zu schreiben. Doch entweder klangen sie zu schmalzig oder zu zynisch. Aber dann sah ich die Fotografie einer Familie mit Freunden, die um einen Weihnachtsbaum herumsassen. Und obwohl nur der Geist des Feierns zu sehen war, traf ich quasi genau den richtigen Ton. Den Ton, den ich schon früher so sehr zu treffen versucht hatte. Und das ganz ohne Glöckchen.» Also: Das rund zwei Meter grosse Christkind kommt von der Isle of Wight, rund einen Monat zu früh, ohne Esel, Rute & Glocke, heisst Paul Armfield & spielt mit seiner Band einfach göttlich schöne Folk Noir-Musik. Dunkel, ruhig & herzerwärmend zieht Paul den Hörer in seinen ureigenen meditativen Kosmos. Also: Herz & Seele auf & hierhören, auf unserer allerletzten Isle of Found an der zum Meer hin strebenden good ol’Mississihl.