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Nahbar, zerbrechlich, grinsend und grossartig.
Dienstag, 22.01.2013, 20Uhr20
Lokalbühne
Mark Eitzel (USA)
Nach einer nicht enden wollenden Bad-luck-Serie mit Herzattacke und der Implosion seiner in den 90ern stilbildenden Band American Music Club, hat Mark Eitzel glücklicherweise wieder ins Studio gefunden, um «Don't Be A Stranger» aufzunehmen. Dank der Grosszügigkeit eines alten Freundes. Mit dem gefeierten Producer Sheldon Gomberg (Rickie Lee Jones, Ron Sexsmith, Ben Harper). Das Resultat ist direkter, gradliniger und einfacher als früher. Und absolut meisterlich. Live mit einer neuen Band. Und ebenfalls meisterlich.
Die FAZ charakterisierte Eitzel als begnadeten Lichtdichter, dem der Durchbruch verwehrt blieb. Allerdings nicht ganz. Denn vor einigen Jahren performte der AMC in der ausverkauften Londoner Royal Festival Hall. Unser aller Berthold Seliger schreibt zudem: Eitzel ringt wie seine Brüder im Geiste (sagen wir: Will Oldham, Mark Oliver Everett) mit allem Wahn und allem Gram dieser Welt. Und weiter mit der FAZ: Eitzels Figuren schlucken Pillen aus Spass, hören Geistergeheul, suchen die verlorene Zeit, spucken Gift und Galle. Umso heller leuchten die Momente, in denen die Seelenwolken sich verziehen. Die Taschen des Himmels mögen leer sein, dieses Herz ist es nicht.

Sagt über unsere allerletzte Insel ruhig, was ihr wollt, aber in Sachen Singer/Songwriter kann uns niemand was vormachen. Im Namen von Terry Lee Hale, Ben Weaver, Howe Gelb und Bonnie 'Prince' Billy: Der geniale Songschreiber  und begnadete Musiker Mark Eitzel kommt – mit Band – wie ein weiteres Mal aus dem Songwriter-Olymp auf unsere Weltbedeutungsbretter herunter, um seine überirdisch schönen Schöpfungen erstrahlen zu lassen. Nahbar, zerbrechlich, grinsend und grossartig. Amen. Und wie unser aller Phil Duke euch schon berichtete, schaffte es dieser Magier beim letzten Insel-Konzert, eine Gruppe gestandener Südkurven-Kerle kurzerhand zum schwulen Männerchor von San Francisco umzufunktionieren.
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