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I Get To Drink At Work.
Montag, 05.10.2009
Lokalbühne
Geoff Berner

Ein Mann, ein Akkordeon, ein Barhocker und eine Flasche Whisky. Oder korrekter: Whiskey. Geoff Berner ist der selbsternannte und nie herausgeforderte "Whiskey Rabbi" aus Vancouver/Kanada: "I get to drink at work." Einige Monate als Support der norwegischen Polkarocker Kaizer’s Orchestra verhalfen ihm zu bescheidenem Ruhm in ganz Europa. Ebenso seine legendären Auftritte bei den wichtigen Akkordeon-Festivals und anderen Folk- und Kuriositätentreffen. Jüdisch-kanadische Trinklieder nennt Berner seine Musik und verschweigt damit den Tiefgang der subversiven Texte - politisch, bissig, emotional. Wer zuhört, hat definitiv mehr davon, wenn Berner mit mal zorniger, mal sanft gebrochener Stimme seine kompromisslosen Songs inszeniert, unterlegt mit merkwürdigen und berührenden Klängen seines Schifferklaviers. Wir lieben diesen grandiosen Mix aus Klezmer, Songwriting, Punk und Stand-up-Comedy.

Berners Karriere ist erstaunlich: Nicht nur, dass er seit 2003 fortwährend auf Tour war (Kaizer’s Orchestra, Billy Bragg, Balkan Beat Box). Der ehemalige Kandidat der Grünen Partei in British Columbia zählt als Singer/Songwriter und Akkordeonist zu den aktuell kontroversesten Erneuerern der Klezmer-Musik. Einerseits steht er durchaus in der Songwriter-Tradition eines Leonard Cohen, andererseits bekennt er sich offensiv zu seinem musikalischen Erbe. Mit dem grossartigen "Klezmer Mongrels" schliesst Berner seine 2005 begonnene Klezmer-Trilogie ab. Ein grosses Stück Songwriting, Polit-Punk-Klezmer vom Feinsten, der zweifellos polarisieren, aber auch die Herzen öffnen wird. Grosse Musik, grosse Momente an einem kleinen Fluss, der wär er aus Whisky, äh, Whiskey, nur schwerlich an Geoff Berner vorbeikäme.

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