& Terry Evans (NL/USA)
Das aktuelle Album «Visons» (so in etwa des Hardworking Man’s zwanzigstes) kam hingegen im Dezember 2007 anlässlich von Theessinks US-Tournee in wenigen Tagen und ohne ganz grossen Aufwand zustande. Obwohl es auch Hi-Fi-Junkey-Ansprüchen voll gerecht wird. Das lang genährte Projekt mit seinem langjährigen Freund und kongenialen Partner Terry Evans, den man spätestens seit seiner Zusammenarbeit mit Ry Cooder kennen dürfte, ein gemeinsames Werk mit Vorwärtszurückzudenwurzeln-Blues aufzunehmen, ist wunderbare Kunst geworden. So essenziell wie existenziell.
Nach einigen Tagen Jammen in Terrys Wohnung in L.A. fuhr man für 48 Stunden ins Studio und fertig war das Meisterwerk. Souverän & leichtfüssig, deswegen nicht weniger hintergründig, spielen sie sich durch klassische Folk-Blues-Tracks wie J. B. Lenoirs «Talk To Your Daughter» oder «Let The Four Winds Blow» von Fats Domino. Aber auch eigene Songs wie «Going Back Home» oder «Vicksburg Is My Home» scheppern in bester Südstaaten-Manier munter drauflos. Vom blinden Verständnis, der erfrischenden Spontaneität und Lässigkeit werden die Gastmusiker Richard Thompson (E-Gitarre) und Phil Bloch (Percussion) ebenso mitgerissen, wie der unsterbliche Bo Diddley-Daddy selig sich von soviel Spielfreude beeindruckt zeigte. Er gibt im Klassiker «You Can’t Judge A Book By The Cover» einen kurzen Auftritt: spoken comment.
Pure Mississihl-Insel-Magie mit Gänsehautfaktor 90: Dagegen ist wahrlich kein Kraut gewachsen. Und schon gar keine Vasella-Chemie. Warum auch: Diese Musik heilt alle Wunden & Wehwechen, denn sie ist von dieser Welt. Hier bei uns, am ewigblausten River jenseits des grossen Teichs. Unfassbar schön!