«Greetings to Adromeda» von Nadja Zela (Rosebud) ist eines der wenigen Requiems der Rockgeschichte. Es klingt nach David Lynch, der über CalamityJane schreibt, die sich mit Boris Vian fürs Autokino verabredet, um einen alten Walt-Disney-Schinken anzuschauen.
Nach dem Tod ihres Mannes Christophe Badoux ringt Nadja Zela zwei Jahre lang um die Wiederkehr ihrer Stimme. Mit dem Schreiben von «Greetings to Adromeda» fand sie sie wieder. In finster märchenhafter Atmosphäre der Trauer. Mit der Band weitete sich ihr «Brute Folk» zu einem cineastisch anmutenden Experiment, verpackt in ein Doppelalbum mit 18 Tracks. Analoger Bandsound, Chöre & Raumklang paart sich mit dunklen Spielereien von kleinen Synth-Sounds oder Moog-Sub-Bass-Attacken. Die Texte floaten ins All, Geister & Tiere bevölkern nebulöse Szenerien, führen in unbekannte Welten. Der Gesang driftet von nah nach fern & erstmals sind zwei schweizerdeutsche Tracks dabei. Live wird das Konzeptalbum in gesamter Länge & unveränderter Reihenfolge präsentiert. Nadja Zelas wundervolle, warme, erdige Blues-Sinnlichkeit erschüttert, berührt, trifft ins Seelenherz, spendet unerwartet sanften Trost. Ihre letzten Soloalben «Wrong Side Of Town» (2012) und Immaterial World (2015) fanden landesweit Beachtung. Zur Zeit arbeitet sie an einem essayistischen Filmprojekt über Sterben & Tod mit der Filmerin Susanne Hofer & an einer Art Trauertagebuch, das im Winter veröffentlicht werden soll. Wir freuen uns auf diese grosse Stimme in unserer kleinen Stadt & auf der noch viel kleineren Weltkulturinsel an der blaumurmelnden Mississihl.