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Rio Bravo Missisihl...
Freitag, 18.03.2011, 20Uhr20
Lokalbühne
Mariachi dos Mundos (DE)
Wer den dritten Teil unserer letztjährigen Jubiläumskonzerte erlebt hat, braucht nicht weiterzulesen. Der oder die hat es nämlich am eigenen, schweissgebadeten Leib erfahren:

Die glorreichen Acht machen jeder Form von Schwermut ratzebutz den Garaus. Mit dem Universalmittel Musik natürlich. Virtuos, gestählt durch zahllose Tour- und Konzerttornados in unterschiedlichsten Formationen. Eine verschworene Gemeinschaft mit dem ehrenvollen Ziel, der Welt nicht den «Ring of Fire», sondern den «New Mexican Dance» zu bringen. Seit 1996 verbinden die Musiker von Mariachi dos Mundos im kulturellen Schmelztiegel Berlin ihre musikalischen Zweiweltenwurzeln zu einem mitreissenden Strom von Energie und Lebensfreude. Die Hälfte der acht Vollblutmexikaner sind denn auch Deutsche. Zwei Welten. Minimum.

Liebeskummer? Kein Problem, Doktor Gabriel Morales weiss guten Rat, der nicht teuer ist und tausendprozentig wirkt: In Südamerika sei der Bolero vor allem ein Mittel gegen die Leiden der Liebe und lindere jedes Herzeleid in Form einer sehnsuchtsvollen Ballade. Die Geigen schmachten, die gestopften Trompeten seufzen und gutturale mexikanische Wortfetzen zerfliessen in melancholischer Harmonie. Der ganze Kummer Lateinamerikas und Helvetias plus aller Inselaficionados schwimmt mit dem schönblauen Rio Bravo Mississihl den Weltmeeren zu. Was für ein himmeltraurig-schönes Glück. Seufz!

Mariachi stammen ursprünglich aus Zentralmexiko und treten meist in typischer «Charro» auf, ihrer Tracht der reitenden Rancheros, die aus gold- und silberbetressten Westen, spitzen Cowboystiefeln und (meistens) Sombrero besteht. Das Wort «Mariachi» beschreibt eigentlich die Tanzmusikformation, die ganz unterschiedliche Stile zum Besten gibt: mit zwei Violinen, Harfe und mexikanischer Vihuela, einer speziellen fünfsaitigen Gitarre, spielten im 19. Jahrhundert die ersten Mariachis zum Tanz auf. Das Repertoire war unterschiedlich und bestand im Wesentlichen aus traditionellen Tanzliedern der jeweiligen Region. In der Folge der mexikanischen Revolution von 1910-1917 und der nachfolgenden Urbanisierung, kamen immer mehr dieser Ensembles vom Land als Strassenmusiker in die Städte. Nun integrierte man zunehmend Trompeten in die Besetzung, was zum bis heute typischen und berühmten Mariachiklang führte.

Die Mariachi dos Mundos werden unsere allerletzte Insel auch dieses Mal mit eigenen und traditionellen Mariachi-Kompositionen beglücken und euch derart mit musikalischer Chillihitze befeuern, dass euch alle Gäule durchbrennen. Viva el Lokal!

«Frisch, (nicht fromm) und frei.» Folker, Das Musikmagazin

«Die sieben Musiker hüllen jauchzende Melodien in selten so füllig gehörten Sound.» Tagesspiegel Berlin

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