2010 berichtete die Sonntags-NZZ über das erstaunlich reife neue Zürcher Talent: «Die Sängerin stellt ihre Songs an mehreren Konzerten in ihrer Heimatstadt – und dann gleich an der Weltausstellung in Schanghai vor.» Hopplala, ein Katzensprung! Und nun ist zirka ein Jahr vergangen. Wie es an der Weltausstellung war, könnt ihr sie also in ihrer Heimatstadt bei uns auf der erdbebensicheren Insel an der heimeligen Mississihl gleich selbst fragen. Veit F. Stauffer, unser guter Mensch vom legendären und unverwüstlichen RECREC, reibt sich Augen, putzt sich die Ohren und fragt sich: «Warum muss ich dauernd an Billie Holiday denken?» Vielleicht hat er’s als Fiona-Onkel inzwischen rausgefunden? Denn welche Sängerin in unseren heimlifeisten Landen lässt sich von einem echten Kenner wie Veit mit einem derartigen Kaliber wie der grossen alten Dame vergleichen? Ausser eben: Fiona Daniel.
Armin Büttner wozt: «Auf ‹Drowning› zeigt sich Daniel ungeheuer wandelbar, wenn sie uns Hunderte Arten der Melancholie vorführt. Mal schwebt ihre Stimme glockenhell über triphoppiger Folksüsse, mal liefert sie ein schnippisches Zwanziger-Jahre-Pastiche.» Und Sabrina Stallone von 78s.ch bekommt kaum Luft vor unvorgetäuschtem Frohlockglück: «Das schaurig schöne Ertrinken: ‹Drowning› erstürmt das Herz.» Leute, hier kommt eine grosse, ausdrucksstarke Stimme aus unserem kitzekleinen Zwinglizwingzwang-Niederdorf-Ussersihl-Oper-Züri und der unsterbliche Mississihlachos kann es kaum erwarten, sie zu hören. Denn sie ist alles andere als ertrunken, die Göttliche vo Zureich. Sie atmet und ist voll da. Und wie. Allerdings besteht die Gefahr, dass des Gottes überfliessende Tränenrührung unseren Friedfluss in ein gefühlswogendes Salzwasser-Ungeheuer verwandelt, das den Horizont samt HB mitreisst und unwiederbringlich Richtung Weltnimmermeer verschiebt. Da ist es wieder, das schaurig schöne Ertrinken. Aaahhhhhh... ! Mmmmhhhh...! So schöööö...!