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Einmalige Reunion!
Sonntag, 11.12.2011, 20Uhr20
Lokalbühne
Crank (CH)
Das letzte Crank-Konzert spielten sie auf unserer allerletzten Insel. Nun also kommen sie zu einer einmaligen Reunion, um mal zu fühlen, wie sich das anfühlt. Um mal zu fühlen, wie das so war. Damals.
Crank waren nämlich schon legendär als sie – gerade mal 16-jährig – wie die ausgewachsenen Chilly-Peppers & Co. auf der Bühne rumtollten. Im Herbst 1990 veröffentlichte DRS 3 die EP «Sounds! Session Nr. 6» und die Rotznasen behaupteten grundehrlich & sackbescheiden: «Crank sind schön, machen geniale Musik und sind überhaupt nicht eingebildet.» Danach gings schnurstracks auf die erste richtige Schweizer Tournee. Schnelle, dreckige Songs, ultrakurz und energiegeladen. Skater. Blaue Haare. Flaum im Gesicht. Die Schweiz hatte ihre everybody’s darling-Vorzeigenachwuchstalente: Fernsehauftritte & Tourneen. Lob & Hudel von allen Seiten. Und das trotz der überschweizerischen Unverblümtheit des Quartetts.

1993 erschien die erste CD «Lifedive» im Punk-Crossover-Skateboard-Style. Nun mutierten die Jungs erst recht zu ausgebufften Szenelieblingen. Psychedelische Leslie-Orgeln, verzerrte Bässe und vollrohr-dreckige Gitarren, Luftsprünge & Grimassen wurden ihr Markenzeichen. 1995 garnierten sie den Werkjahrpreis 94 der Präsidialabteilung Zürich und nahmen die CD «Torture King» (1996) auf: Psychedelisch-melancholische Popsongs. Mit diesem Album seien Crank zwar älter, aber nicht erwachsen geworden, schrieb der ZüriTip (damals noch mit einem p). Vergleiche mit Jim Morrison und den Doors wurden gezogen. Das Erscheinen des als «reifes, hintergründiges – erwachsenens – Album» gefeierten Drittlings «We Hope To Meet You There» (1998) mit DRS3-gesponserter Tour machte die Szeneblätter Toaster und Loop endgültig zu Cranklingen (Crank fiel erstaunlicherweise nicht in die Kategorie der Hardcore-Drogen). Das Album handelt von Einsamkeit, Weite, Schmerz & Klapperschlangen und ist absolut BritPop-frei. Dass Crank so schnell erwachsen geworden sind, ärgerte den stillen, aber umso grösseren Hasen Endo Anaconda und er konstatierte auf der 1998er Chole-Tour regelmässig, dass Stiller Has noch immer als Nachwuchsband gälten: «Das macht mi ganz kränk!» Auch er war also vom Virus befallen.

Na, jedenfalls wurde es nach «Crank» (2000) still um Crank, während Stiller Has noch immer als die supertalentierteste Nachwuchsband gilt. Adi Weyermann ist als Lokalkünstler aus unseren Heiligen Weltkulturerbehallen sowieso nicht mehr wegzudenken. Seine Live-Lokalmontage haben sich in die Betonwände eingefressen und werden irgendwann von Archäologen aus dem All herausgefiltert werden, um zu attestieren: In diesem Tempel müssen Götter ihre Feste fallen gelassen haben.

Nun also kommen sie wieder, die fanta-vier Cranks: Adi Weyermann (voc, git); Thomas Winkler (key); Géza Burghardt (b); Luk Weyermann (d). Und sie spielen ihre Lieblingslieder in chronologischer Reihenfolge benjaminbuttonsch von hinten nach vorn; also immer jünger, härter & kürzer. Am Ende des Konzerts werden wir alle wieder Teenies sein dank dieses musikalischen Jungbrunnens. Hier auf unseren rotzfrech gereiften Weltbedeutungsbrettern an der blaubretternden Mississihl, deren individualisierte Wassermoleküle wahrscheinlich als einzige immer wieder hier vorbeifliessen, um ein paar unvergessliche Klangschnipsel aufzusaugen und in die sieben Weltmeere hinauszutragen. Rebellische Wasser. Das wird Ch.Elvis, die panzerglasvermummte Mona Lisa unseres deftig unterversicherten Museo Lokal’s, sein geheimnisumwittertes Lächeln in ein entwaffnendes Freudenstrahlen verwandeln. Wie auch eures, so ihr den «kränk» genug seid, die Pilgerfahrt zu unserer quöllfrischen Insel der ewigen Jugend zu unternehmen. We hope to meet you here: Bereuen werdet ihrs nicht. An diesem Abend könnt ihr übrigens auch einige längst vergriffene Tonträger ergattern.
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