Die reduzierte Form des Duos, wo spontane Reaktion & ungeplante Einfälle stets Raum haben, passt tupfgenau. Zahlreiche Konzerte folgen & 2010 ihre erste CD «Agglofolk», die rundum auf erfreulich grossen Zuspruch stösst. Der dritte Dieter folgt auf dem Fusse. Logisch, denn nun ists quasi ein Duo zu dritt, also ein Dieter-Duo-Trio, das aber quartettmässig grosse Musik schafft. Ob wohl noch ein vierter Dieter dazu kommt? Jedenfalls kommen sie zu fünft auf die Insel, aber Dieter Nummer vier heisst Andi und Dieter Nummer fünf Resli. Und das sind Schweizer Schwergewichte: Andi Hug an den Drums & Resli Burri an den Keyboards. Aber zurück zu den drei Stammdietern: Was auf dem Album «dopplet & drüfach» sporadisch begann, ist mit dem ellokalen Vielmusiker & Freund Dide Marfurt (Doppelbock, Landstreichmusik, Dead Brothers, Gigestubete) nun also fix Drüdieter: 1. Dieter Ringli – Gitarren, Chorgesang, Chifeli; aufgewachsen mit den Stones, Led Zep, Clash & Ton Steine Scherben sowie mit Bach & Varèse; Tausendsassa von Hard Rock-Gitarrist bis Männerchorleiter; Doktor der Musikethnologie; Dozent an der Musikhochschule Luzern & der ZHdK (Musikethnologie & Pop-Ästhetik); lebt mit Frau & zwei Töchtern im Zürcher Oberland; 2006 veröffentlicht er das Buch «Schweizer Volksmusik – von den Anfängen um 1800 bis zur Gegenwart». 2. Dieter Sulzer – Lead-Gesang, Querflöte, Trümpi; penetrante Piccolo-Märsche & strenge Flötenkonzerte prägen seine Kindheit, harter Rock & Lagerfeuerlieder die Jugend, bevor ihn John Coltrane & Tom Waits mitten in den Bauch hauen; massiert in südasiatischen Gefilden die Stimmbänder nach den Regeln der Klassischen Indischen Musik & erlernt das Spiel auf Holzflöte & Doppelfelltrommel; Feldaufnahmen seiner heimischen Kultur mit der Volksmusiksammlerin Hanny Christen. 3. Dide Marfurt – Halszither, Gitarren, Bass, Bodhran; seine Virtuosität ist die Vielfalt: helvetische Sackpfeifen, Halszither, Drehleier, Gitarren, Bass, Dobro & Trümpi sind seine Instrumente; Einstiegsdroge war ihm der Blues; nach der Lehre entdeckt er die irische Lebensfreude, bleibt gleich 10 Monate in Irland; musikalische Schwerstarbeit mit Hoogie & the Hoogenott’s sowie den famosen Ragazzi; intensive Beschäftigung mit CH-Volksmusik: 1998 Gründung von Doppelbock, daraus wächst auch das Projekt eCHo mit Christine Lauterburg, Walter Lietha & Corin Curschellas; viel & gern unterwegs mit der Landstreichmusik & mit Christine Lauterburg. Drüdieter spielen ganz Altes & Urchiges aus dem Fundus der Schweizer Volksmusik sowie Neues & Unerhörtes, das noch nicht zum gängigen Kanon zählt. Raffinierte Texte schaffen den Bezug zu Aktuellem & zum Lokalen, während musikalisch über den Hag gegrast & gegroovet wird. Music handmade in Switzerland als Alternative zu globaler Beliebigkeit & Heimatkitsch. Mit Witz & Leichtigkeit des Seins.