– bis Rotterdam, dann wie einst die Lachse den Rhein rauf und zack! bei Brugg in die Limmat und die Mississihl rauf und wieder zack! hart backbord zu uns in die ellokale Raumstation (engl. Ellocal Space Station ESS). Trippy Psycedelic Acid Rock mit – wie sie’s nennen – Naturloops zwischen Spaceman 3 (engl. Alternativ-Rockband aus Rugby, Warwickshore) , Loop (Londoner Space Postrock), Neu! (dt. Krautrockband) und Jefferson Airplane (Rockdinos aus San Francisco, seit 1996 in der Rock’n’Roll Hall of Fame). Ist ziemlich viel Sixties drin, in diesem Powerpaket. Grundidee war eine Band aus Nichtmusikern, die einen sehr primitiven, improvisierten Psych-Rock aufs ungebohnerte Parkett legen. Die Nichtmusiker-Besatzung: der talentierte Mr. Erik «Ripley» Johnson (git, voc), Dusty Jermier (b), Nash Whalen (org) und Omar Ahsanuddin (dr).
So ging das eine Weile simpel und flott voraus, ohne Platten oder Live-Gigs. Und bevor die nicht sturmerprobte Nussschale auseinanderbrach, kamen erste Shows (2007, Café Du Nord) und gleichenjahrs ein Album, das hiess wie die Band. Gute Kritiken machten aus Wooden Shjips eine fast schon typische Combo mit allem Drum & Dran: Live-Shows, Plattentaufen, Online-Fanshop und so weiter. Das zweite Werk nannten sie «Dos» (2009). Dazwischen und danach erschienen zwei Compilations von hard-to-find-Singles: Vol. 1 & 2.
In der Wooden Shjips-Favoritenliste firmieren: Suicide, The Velvet Underground, The Doors, Soft Machine und Guru Guru. «Dos» sei wie ein Trip hinten in einem Zigarettenschmuggler-Schnellboot mit Alan Vega und Takashi Mizutani beim Umrunden der Osterinseln. Immer schön smilen beim Schmelzen unter dem erbarmungslosen Gleissen ihrer verspiegelten Sonnenbrillen, aus denen du dir selbst entgegenstarrst. Ist doch ein Bild, oder?
Am 5. September 2010 spielten die Wooden Shjips auf Wunsch von Jim Jarmusch – Kurator des Abends – neben The Brian Jonestown Massacre, Raekwon, Girls, Vivian Girls, The Black Angels, Fucked Up, Sunn O))) and Boris Present Altar, White Hills, Hope Sandoval & the Warm Inventions und Dungen am All Tomorrow’s Parties-Festival in Monticello, N.Y. Über die Festival-Organisation sagt Jarmusch: «Sie sehen das nicht im traditionellen Sinn des ‹Wie können wir daraus einen lukrativen Business-Event machen?› Sie wollen wirklich einen Kultur-Anlass für Nicht-Mainstream-Musik.» Darum machte er mit beim Gegen-den-Strom-Schwimmen. Und genau darum stranden die abgespaceten Holzschiffer bei uns ennet dem einzigen Polizeipalast Zureichs (auf Sand gebaut). Und wer weiss, vielleicht zieht der verliebte Graureiher an diesem Abend einen Ehren-Naturloop, während seine Zuhälter-Spiegel-Ray Ban und der Goldzahn im Schnabel gefährlich cool aufblitzen.