Unbeschreiblich, unschubladisierbar & sowieso unnachahmlich wie sie schmetterlingsgleich ein Jahrhundert amerikanischer Musikgeschichte durchquert. Gefühlsvoll wie nur ganze grosse Stimmen à la Mavis Staples, Al Green, Skip James oder Tom Waits es können. Beim ersten Mal fordern die Songs heraus, beunruhigen, führen uns sommers wie winters aufs sackdünne glatte Eis, um sich in purer Schönheit hineinzubohren in unsere Seelen, ganz im Sinne von Dante Alighieri, William Blake, Patti Smith und Nick Cave. Jolie Holland perlen Zeilen wie «I’ve been taken outside and I’ve been brutalized» so glaubwürdig lockerleicht von der Lippe, dass es einen hühnerhautet & härchensträubet. Sie sagt zu «Wine Dark Sea»: «Ich komme als Duo mit einem Bandmitglied. Zusammen präsentieren wir die Songs genauso, wie sie geschrieben wurden – straight from the heart. Zwei E-Gitarren, zwei Stimmen, Harmonium, Geige und Piano.» Hochgelobt & rundum bejubelt ist «Wine Dark Sea» wohl Hollands freudvollstes Album. Und live kommt das herüber, wie eben nur live einfahren kann. Hier auf der weltoffenen Kulturinsel am blutherzigen Mainstream unseres Vertrauens.