Oder, dass er 2013 damit zugebracht habe, mit seiner Gitarre an wildfremden Türen zu klingeln, um bei wildfremden Leuten wildfremde Heimkonzerte zu geben: «Ich war so eine Art bärtiger Vertreter, der statt Staubsauger Gefühle verkaufte, die meine Songs auslösten. Ein Fremder, der in den trauten vier Wänden von unbekannten Menschen Musik spielt, ihnen ihr Bier wegtrinkt und ihren Food isst.» Sein erstes Album «Magic» (2003) brachte ihm Vergleiche mit Van Morrison & Leonard Cohen ein: «Ich wollte den Hörer weit weg in einen Abgrund, an einen dunklen Ort entführen, wo er sich vergessen kann.» 2011 wird er Vater und beginnt mit der Arbeit an seinem (etwas gar) bombastischen Zweitling «The Salesman And The Shark» (2012), gleichzeitig veröffentlich ANTI «Magic» im grossen Stil. Back to the roots, right to the heart: Auf unsere Insel kommt Sean Rowe mit «Madman» (2014); 12 einfach strukturierte, intensive Songs, stark beeinflusst von den treibenden Gitarren des Delta Blues (R.L. Burnside & John Lee Hooker), aber auch von frühen Soul-Platten (Otis Redding & Ray Charles). «When the road takes me to the other side of the world / Let a walnut tree replace me / Give my body back to the birds.» Ehrliche Gefühle, Seelensoul im reinsten Wortsinn, hypnotische Rhythmen, herzblutigst verzerrte Gitarren & diese unglaublich rückenhaarsträubende Stimme beschwören eine Zeit herauf, in der Mensch & Musik noch eins sind.