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Feins z'Mittag im El Lokal von Montag bis Freitag
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wie ein grantiger Engel
Montag, 25.08.2014, 20Uhr20
Lokalbühne
Howe Gelb (USA)
«Wie kannst du über einen Musiker schreiben, der mehr als 30 Jahre auf alle musikalischen Konventionen pfeift? Du könntest unzählige, ausgelutschte Rockkritik-Clichées auftischen wie: wegweisend, bahnbrechend, revolutionär, überdreht, bombastisch, aufwieglerisch, stilbildend, meisterhaft, schmerzhaft pointiert, unbezahlbar, alternativ-countrig, old-school, anarchisch, outlaw.
Manches wird gar tüpfen, wenn du sie in einen passenden Kontext bugsierst. Howe Gelb wurde lange Zeit mit Titeln wie «Godfather of Alt-Country» und «Dienstältester Botschafter des Desert Rocks» versehen. Mit solchen Ritterschlägen konfrontiert, räuspert er sich, amüsiert und ein wenig verlegen – und wird nachdenklich. Sein Sommersonnenblick beginnt zu blitzen und funkeln als er den Fragenden schliesslich gegenfragt: ‹Was denkst du darüber?› Während drei Jahrzehnten pflegte er Elemente aus Rock, Country, Blues, Punk, Garage, Lo-Fi, Jazz, Gospel, Avant-Garde-Noise und Zigeuner-Flamenco zu kombinieren. Gitarre und Piano sind seine tumultuösen Waffen. Er singt wie ein grantiger Engel, ein Marktschreier, der dir auf die Schulter tippt, um dich daran zu erinnern, dass die Welt nicht – wie wir das tun – auf konventionelle Art gesehen werden sollte, während sie den Bach runter geht. Er webt impressionistische Bilder zu persönlichen Geschichten und schenkt Zuhörern ausführliche Betrachtungen der Erde. In seinen frühen Jahren wurde er oft verglichen mit Künstlern entlang der paradoxen Linie von Neil Young, David Byrne, Bob Dylan und Captain Beefheart, Vergleiche die allesamt hinken. Heutzutage werden längst andere Künstler mit Gelb verglichen.» –Gene Armstrong, Journalist & Musikschreiber bei Tucson Weekly
Dem wäre nachzutragen, dass Howe am diesjährigen Willisau Jazz Festival auftreten wird. Und zwar am 29.8. auf der Hauptbühne, zusammen mit dem Wiener Trio Radian. Der Mann ist immer für eine überraschende Erkundung gut. Die dortigen Veranstalter nennen das Projekt musikalisches Neuland, eine extrem verheissungsvolle, risikofreudige Kombination. Momoll.