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Samplefreudiger Lo-Fi Rock’n’Roll
Montag, 09.12.2013, 20Uhr20
Lokalbühne
Dirty Beaches (CAN)
Am Samstag noch im französischen Metz, am Montag schon bei uns auf der traumhaften Weltkulturinsel:
Für den wahlberlinischen, taiwangeborenen Transpazifiknomaden Alex Zhang Hungtai aka Dirty Beaches aus Montreal macht es keinen Unterschied, ob er als Phönix aus den selbstgeschaffenen Trümmern des Rockabilly, Blues, Hip Hop, Soul, R’n’B oder Country sich erhebt; Hauptsache, das Objekt seines Interesses lässt sich – erst mal von ihm zerfleddert & neu erfunden – in seine individuelle Musikologie-Sammlung einordnen. Seit Nullnullfünf durchstreifte der Songwriter, Multi-Instrumentalist & Sänger in Form von Film-Soundtracks und Drone-Scheiben aus Gebrummdröhne faszinierende Ruinenlandschaften von ausgesuchter Schönheit. Trotzdem musste er sich auch mit 30ig noch immer als Gelegenheitjobber durchschlagen und dachte schon ans Aufgeben, als er wieder einmal ein Album veröffentlichte und die Kurve grad noch einmal erwischte: Die LP «Badlands» haute ihn voll & unvermittelt ins internationale Rampenlicht: Samplefreudiger Lo-Fi Rock’n’Roll, gerührt & geschüttelt mit Rockabilly & No Wave. «Elvis der Düsternis & Melancholie» nannte ihn Spex, «der das alles interpretierte, um erneut ignoriert zu werden». Im Mai dieses Jahres sorgte das aktuelle Doppel-Album «Drifters/Love Is The Devil» für Aufhorchen; «Drifters» wurde in Montreal und Berlin aufgenommen, zusammen mit dem Gitarristen Shub Roy, dem Elektroniktüftler Bernardino Femminielli und Gästen wie dem Saxofonisten Francesco De Gallo und Drummer Jesse Locke, während Dirty Beaches die acht Songs von «Love Is The Devil» allein mit Gitarre und Keyboard in Berlin einspielte. Die perfekte Dezembermusik, wie wir meinen.
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