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Good Feeling Music
Montag, 03.09.2012, 20Uhr20
Lokalbühne
Dent May (USA)
Ein Südstaaten-Anti-Slacker läuft Tiny Tim den Rang als weltberühmtester Ukulele-Hero ab, allerdings ohne Falsett-Gesang – das war Dent May aus Oxford, Mississippi, als er 2009 einen fulminanten Gig samt unerhörtem Prince-Cover auf unsere seemannsgarntriefenden Bühnenweltbretter legte.
Schon als May seine Ukulele auspackte, bekam der Verstärker feuchte Lichtlein. Dann dröhnte Zombys Bass auf und liess Mann wie Frau Bälle & Möpse hopsen, dass es eine Freude war. Und diese verstörende Allianz von Rave & Dubstep, die damals gerade UK eroberte! Da blieb einem erst die Spucke weg und dann riss es uns allesamt von Herr Martins kabelbindervertäuten Tresenhockern!
Sein 2009er-Album «The Good Feeling Music Of Dent May & His Magnificent Ukulele» unterlief in lieblichen Sunshine-Pop-Folk-Tunes die postmoderne Süffisanz der 90-er Indie-Rockbands. «So much of the indie rock thing is about being cool and having the right influences. Fuck that. I like Steely Dan and the Eagles and Can and Velvet Underground too. I came up playing 311 and Creed covers in junior high, and I'm proud of it. I wasn't the singer in the band, but I rapped on 311 «Down» and sang backup vocals on the Creed song «One», which gave me the confidence to write my own songs. And of course all the '90s R&B and rap was a huge influence on me, and that's popping up everywhere in music these days. Next, I want to collaborate with will.i.am.»
Prägende Vorbilder: Lee Hazlewood, Serge Gainsbourg. Geistesverwandte: Jonathan Richman, Jens Lekman, Magnetic Fields. May garnierte diverse Preise und wurde von Animal Collective, auf deren Paw Track-Label er unter Vertrag steht, zum All Tomorrows Parties-Festival 2011 eingeladen. Als Dent Sweat kreierte er R&B-inspirierte Dance Music. Davon ist einiges in sein eben erschienenes – übrigens völlig Ukulele-freies – Werk «Do Things» eingeflossen. «After all the touring for my ukulele album ended, I really didn't feel like I knew how to make music anymore. I very intensely wanted to prove to people that I can do anything and that I'm not just the ukulele guy, but I was too depressed to lift a finger. That's what the lyrics to most of the songs, and especially the title song, on the album are about. I had no purpose, and it took some real tragedy in my own life to snap me out of it. I had an epiphany where it was like, wait, all this stuff going through my head is what I need to talk about. The solution was so easy that it was actually quite difficult.»
Dent May muss in unzähligen Paralleluniversen leben, mit je eigener Zeitrechnung. Immer nah am Mahlstrom, der ihn badwannenabflusswirbelgleich einzuschlürfen droht. Aufgenommen zuhause auf seiner Cats Purring Dude Ranch – wo ua. schon Real Estate, Grimes, UMO, Youth Lagoon, Jeff The Brotherhood und Dirty Beaches aufspielten – ist «Do Things»v on Ah! über den hinterletzten Sample bis Oh! & Zett auf seinem nährstoffreichen, saftig-dampfenden Mist gewachsen. Selbsttherapie. Dent Münchhausen hat sich am eigenen Haarbalg aus dem Sumpf gezogen & kann jetzt auch über den wildwavenden Zürisee wandeln, ohne nass zu werden. Da hüpft auch der alte Bilderstürmer Zwingli, Ueli.
«Wenn ihr Künstler werden wollt, meidet die Kunstschule», mahnt der ketzerische Filmschulhinschmeisser, obwohl er dort interessante Leute kennengelernt hat. Aber wenn sie dir da schon sagen, dass du nie deinen eigenen Film machen wirst, dann ist doch die Schule eh lätzgfäderet und für d’Füchs. «I like cult filmmakers like John Waters, Russ Meyer, Terry Gilliam, Jodorowsky, David Lynch, and so forth. I like anyone who has his own vision and pursues it relentlessly regardless of the entertainment industry at large. I do want to make some sort of rock opera sooner than later.» Ok., do it! Eine angefressene Unvollendete hat er schon.
Dent May jedenfalls steht seine Krisen ebenso konsequent durch, wie er weiter geht. Fernab von ausgelatschten Kuhpfaden & Mainstream, solange nicht unsere gute alte Schönblausihl gemeint ist. «My only goal is to make as much good stuff as possible and keep doing it until I'm very old.» Vielleicht hat May das Gesamtwerk von Harpers Bizarre als Originalpressungen in Mint im Plattenregal stehen, von seltenen Van-Dyke-Parks-Werbejingles gar nicht zu reden. Jedenfalls zeichnet ihn ein wunderbares Flair für Absurdes aus. Auch spielt er gern den weltfremd Naiven. Laut Wikipedia ist er Teilhaber einer Getränkefirma in New York, deren erstes Produkt «Cream Abdul Java» hiess – so einen muss man doch gern haben. «When you were young what did you fantasize your life would bring / Don’t wait for it to come, you’ve got to stand up and do your thing» («Rent Money»). Und nach der Überwindung seines persönlichen Ukulelegate spielt er live & hier & mit Band wieder ganz gross auf, dieser wunderbar groovende & begnadete Mahlstromkünstler unseres Herzens (Gitarre, Synthesizer, Sampler, Ukulele). Unsere Insel wird zur Nussschale im schönsten Sturm aller Zeiten. Und wer weiss, vielleicht greift Dent auch mal wieder zur sagenhaften Teufelsukulele.
Sein 2009er-Album «The Good Feeling Music Of Dent May & His Magnificent Ukulele» unterlief in lieblichen Sunshine-Pop-Folk-Tunes die postmoderne Süffisanz der 90-er Indie-Rockbands. «So much of the indie rock thing is about being cool and having the right influences. Fuck that. I like Steely Dan and the Eagles and Can and Velvet Underground too. I came up playing 311 and Creed covers in junior high, and I'm proud of it. I wasn't the singer in the band, but I rapped on 311 «Down» and sang backup vocals on the Creed song «One», which gave me the confidence to write my own songs. And of course all the '90s R&B and rap was a huge influence on me, and that's popping up everywhere in music these days. Next, I want to collaborate with will.i.am.»
Prägende Vorbilder: Lee Hazlewood, Serge Gainsbourg. Geistesverwandte: Jonathan Richman, Jens Lekman, Magnetic Fields. May garnierte diverse Preise und wurde von Animal Collective, auf deren Paw Track-Label er unter Vertrag steht, zum All Tomorrows Parties-Festival 2011 eingeladen. Als Dent Sweat kreierte er R&B-inspirierte Dance Music. Davon ist einiges in sein eben erschienenes – übrigens völlig Ukulele-freies – Werk «Do Things» eingeflossen. «After all the touring for my ukulele album ended, I really didn't feel like I knew how to make music anymore. I very intensely wanted to prove to people that I can do anything and that I'm not just the ukulele guy, but I was too depressed to lift a finger. That's what the lyrics to most of the songs, and especially the title song, on the album are about. I had no purpose, and it took some real tragedy in my own life to snap me out of it. I had an epiphany where it was like, wait, all this stuff going through my head is what I need to talk about. The solution was so easy that it was actually quite difficult.»
Dent May muss in unzähligen Paralleluniversen leben, mit je eigener Zeitrechnung. Immer nah am Mahlstrom, der ihn badwannenabflusswirbelgleich einzuschlürfen droht. Aufgenommen zuhause auf seiner Cats Purring Dude Ranch – wo ua. schon Real Estate, Grimes, UMO, Youth Lagoon, Jeff The Brotherhood und Dirty Beaches aufspielten – ist «Do Things»v on Ah! über den hinterletzten Sample bis Oh! & Zett auf seinem nährstoffreichen, saftig-dampfenden Mist gewachsen. Selbsttherapie. Dent Münchhausen hat sich am eigenen Haarbalg aus dem Sumpf gezogen & kann jetzt auch über den wildwavenden Zürisee wandeln, ohne nass zu werden. Da hüpft auch der alte Bilderstürmer Zwingli, Ueli.
«Wenn ihr Künstler werden wollt, meidet die Kunstschule», mahnt der ketzerische Filmschulhinschmeisser, obwohl er dort interessante Leute kennengelernt hat. Aber wenn sie dir da schon sagen, dass du nie deinen eigenen Film machen wirst, dann ist doch die Schule eh lätzgfäderet und für d’Füchs. «I like cult filmmakers like John Waters, Russ Meyer, Terry Gilliam, Jodorowsky, David Lynch, and so forth. I like anyone who has his own vision and pursues it relentlessly regardless of the entertainment industry at large. I do want to make some sort of rock opera sooner than later.» Ok., do it! Eine angefressene Unvollendete hat er schon.
Dent May jedenfalls steht seine Krisen ebenso konsequent durch, wie er weiter geht. Fernab von ausgelatschten Kuhpfaden & Mainstream, solange nicht unsere gute alte Schönblausihl gemeint ist. «My only goal is to make as much good stuff as possible and keep doing it until I'm very old.» Vielleicht hat May das Gesamtwerk von Harpers Bizarre als Originalpressungen in Mint im Plattenregal stehen, von seltenen Van-Dyke-Parks-Werbejingles gar nicht zu reden. Jedenfalls zeichnet ihn ein wunderbares Flair für Absurdes aus. Auch spielt er gern den weltfremd Naiven. Laut Wikipedia ist er Teilhaber einer Getränkefirma in New York, deren erstes Produkt «Cream Abdul Java» hiess – so einen muss man doch gern haben. «When you were young what did you fantasize your life would bring / Don’t wait for it to come, you’ve got to stand up and do your thing» («Rent Money»). Und nach der Überwindung seines persönlichen Ukulelegate spielt er live & hier & mit Band wieder ganz gross auf, dieser wunderbar groovende & begnadete Mahlstromkünstler unseres Herzens (Gitarre, Synthesizer, Sampler, Ukulele). Unsere Insel wird zur Nussschale im schönsten Sturm aller Zeiten. Und wer weiss, vielleicht greift Dent auch mal wieder zur sagenhaften Teufelsukulele.