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Donnerstag, 15.09.2011, 20Uhr20
Lokalbühne
Tito & Tarantula (USA)
«Vampirisch-dunkler Texmex-Rock mit unsterblichen Riffs sorgen für gepflegtes Gruseln und Würmergewusel in endlos vielen Tequila-Gläsern von fünf Uhr abends bis zur Morgendämmerung. »
Ziemlich nüchtern heisst’s auf Wikipedia: Tito & Tarantula ist eine US-amerikanische Rockband, die 1996 durch ihren Auftritt (als Musiker und Darsteller) in dem Film From Dusk Till Dawn weltweit bekannt wurde. Das darin gespielte «After Dark» ist bis heute ihr erfolgreichster Song. Wird noch immer so sein. Immerhin wissen wir nun, dass diese Band mehr ist als eine Band. Und schon gar nicht Nullachtfünfzehn. Hier sind Tausendsassas am Werk, die nächstes Jahr ihr Zwanzigstes feiern: 1992 in L.A. vom mexikostämmigen Tito Larriva (Plugz, Flesh Eaters, The Impalas, The Cruzados), dem Gitarristen Peter Atanasoff sowie dem Drummer Johnny «Vatos» Hernandez gegründet. Tarantula (= Familie der Vogelspinnen) bezieht sich auf den gleichnamigen SF-Kultstreifen von Jack Arnold von 1955.
Tito Larriva ist ein Mann mit vielen Freunden. Bob Dylan hatte schon seine Los-Angeles-Punk-Band Plugz ins Herz geschlossen, deren erstes Album 1979 erschien. Ein weiterer Freund, Regisseur Alex Cox, gab ihm im Kult-Klassiker Repoman (1984) nicht nur eine kleine Rolle, sondern auch Mitverantwortung für den Soundtrack, auf dem neben vier Plugz-Songs auch Iggy Pop, Fear, Black Flag, Circle Jerks, and Suicidal Tendencies, Burning Sensations und Juicy Bananas vertreten sind. So kam der Punker Tito zum Film und komponierte seither viel Filmmusik.
Hier ist die Stelle, wo der blutjunge Robert Rodriguez zum Freund wird und die Band weltweit bekannt macht (Soundtracks: Roadhouse, Desperado, From Dusk Till Dawn, Once Upon A time In Mexico, Planet Terror, Machete). Er entdeckte das Spassprojekt Tito & Tarantula bei einem ihrer immer mehr Publikum anziehenden Live-Acts und verschaffte Tito eine kleine Rolle in Desperado. Die Band steuerte drei Songs zum Soundtrack bei. Ein Jahr später folgte From Dusk Till Dawn mit zwei Soundtrack-Titeln. 1997 erschien das erste Album «Tarantism», wobei Robert Rodriguez zu den Produzenten gehörte. Auf diesem Album finden sich unter den zehn Titeln auch vier Stücke aus den beiden erwähnten Filmen. Die Alternative-Kultscheibe «Tarantism» ist also ganz eindeutig das Album zu From Dusk Till Dawn. Manche tun es gar zu den 20 besten Alben aller Zeiten. Vampirisch-dunkler Texmex-Rock mit unsterblichen Riffs sorgen für gepflegtes Gruseln und Würmergewusel in endlos vielen Tequila-Gläsern von fünf Uhr abends bis zur Morgendämmerung.
Und mit «Back Into the Darkness» (2009) haut’s uns zurück in die rabenschwarze, herzblutsüchtige Bling-Bling-Nacht. Weiter geht die Party. Wen wunderts: Tito kann’s noch und tritt keineswegs an Ort. Das Album unterscheidet sich trotz klarer Handschrift ein weiteres Mal von seinen Vorgängern, rockt mitunter wüst und tüchtig, lebt aber vor allem von seiner musikalischen Vielfalt. Von tollen Balladen («Not Enough») über elektrisierenden Mariachi-Rock («Machete») bis zu echten Ohrwürmern («The End of Everything»): Wer Tito nach Tarantism nicht mehr mochte, weil er oder sie den staubigen Wüstenrock vermisste, kommt hier ebenso auf seine/ihre Kosten («Dust and Ashes»), wie die Freunde der popigeren Kunst. Wer jetzt die schwächsten Songs des Albums auf MySpace reinzieht und sich gähnend vor die Glotze hockt, ist selber Schuld. Live sind Tito & Tarantula allemal eine Wucht, bestechend gut, bestechend energiestrotzend, bestechend chilischotenscharf, bestechend Bloody Mary, Amigo! – Unsere allerletzte Insel heisst zwar nie Titty Twister, aber unser Tresen ist die Spitze eines im Wüstensand verschütteten präkolumbischen Tempels in Form einer Pyramide. Garantido, comprende muchacho!
Tito Larriva ist ein Mann mit vielen Freunden. Bob Dylan hatte schon seine Los-Angeles-Punk-Band Plugz ins Herz geschlossen, deren erstes Album 1979 erschien. Ein weiterer Freund, Regisseur Alex Cox, gab ihm im Kult-Klassiker Repoman (1984) nicht nur eine kleine Rolle, sondern auch Mitverantwortung für den Soundtrack, auf dem neben vier Plugz-Songs auch Iggy Pop, Fear, Black Flag, Circle Jerks, and Suicidal Tendencies, Burning Sensations und Juicy Bananas vertreten sind. So kam der Punker Tito zum Film und komponierte seither viel Filmmusik.
Hier ist die Stelle, wo der blutjunge Robert Rodriguez zum Freund wird und die Band weltweit bekannt macht (Soundtracks: Roadhouse, Desperado, From Dusk Till Dawn, Once Upon A time In Mexico, Planet Terror, Machete). Er entdeckte das Spassprojekt Tito & Tarantula bei einem ihrer immer mehr Publikum anziehenden Live-Acts und verschaffte Tito eine kleine Rolle in Desperado. Die Band steuerte drei Songs zum Soundtrack bei. Ein Jahr später folgte From Dusk Till Dawn mit zwei Soundtrack-Titeln. 1997 erschien das erste Album «Tarantism», wobei Robert Rodriguez zu den Produzenten gehörte. Auf diesem Album finden sich unter den zehn Titeln auch vier Stücke aus den beiden erwähnten Filmen. Die Alternative-Kultscheibe «Tarantism» ist also ganz eindeutig das Album zu From Dusk Till Dawn. Manche tun es gar zu den 20 besten Alben aller Zeiten. Vampirisch-dunkler Texmex-Rock mit unsterblichen Riffs sorgen für gepflegtes Gruseln und Würmergewusel in endlos vielen Tequila-Gläsern von fünf Uhr abends bis zur Morgendämmerung.
Und mit «Back Into the Darkness» (2009) haut’s uns zurück in die rabenschwarze, herzblutsüchtige Bling-Bling-Nacht. Weiter geht die Party. Wen wunderts: Tito kann’s noch und tritt keineswegs an Ort. Das Album unterscheidet sich trotz klarer Handschrift ein weiteres Mal von seinen Vorgängern, rockt mitunter wüst und tüchtig, lebt aber vor allem von seiner musikalischen Vielfalt. Von tollen Balladen («Not Enough») über elektrisierenden Mariachi-Rock («Machete») bis zu echten Ohrwürmern («The End of Everything»): Wer Tito nach Tarantism nicht mehr mochte, weil er oder sie den staubigen Wüstenrock vermisste, kommt hier ebenso auf seine/ihre Kosten («Dust and Ashes»), wie die Freunde der popigeren Kunst. Wer jetzt die schwächsten Songs des Albums auf MySpace reinzieht und sich gähnend vor die Glotze hockt, ist selber Schuld. Live sind Tito & Tarantula allemal eine Wucht, bestechend gut, bestechend energiestrotzend, bestechend chilischotenscharf, bestechend Bloody Mary, Amigo! – Unsere allerletzte Insel heisst zwar nie Titty Twister, aber unser Tresen ist die Spitze eines im Wüstensand verschütteten präkolumbischen Tempels in Form einer Pyramide. Garantido, comprende muchacho!