Seit 1990 veröffentlichen Attwenger, zwei granitharte Österreicher, auf dem linken und tollen Label Trikont. Beinahe ebenso lang besuchen sie unsere Stadt an der Sihl und wir bleiben in den Alpen und hören mit den wesentlich kompromissloseren Attwenger die wohl schrägsten Töne, seit Hannibal mit trompetenden Elefanten zur tollkühnen Alpenüberquerung ansetzte.
Sie haben was Beständiges, eine Beharrlichkeit, die heutzutage, wo alles beliebig scheint, Respekt abnötigt: Zwei sture Österreicher und ihre Musik. Diese entzieht sich jeglicher Kategorie und verursacht in traditionell alpinen Zirkeln mit Sicherheit erhöhte Hirnschlag-Raten unterm Tirolerhut. Um so mehr muss man sie lieben, ohne die geringste Tümelei lebt in Attwenger etwas von dieser ursprünglichen Aufmüpfigkeit alpiner Volksmusik weiter. Mit Leichtigkeit ziehen sie alle Register gängiger Rap- und HipHop-Klischees, ohne darin zu versinken. Puristen seien getröstet: Auch wenn es klingt, als sei der Sampler im Dauereinsatz - Attwenger spielen handmade. „Östareicha san ehrlich, und wauns ehrlich so san, daun sans owa gfährlich.“ Die Adidaskicker werden’s im Juni erleben: ihr Österreicherloch.