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Sonntag, 18.01.2009
Lokalbühne
Rose Kemp
Dass Rose Kemp schon in jungen Jahren auf Tour unterwegs war, sang und sogar einige Lieder mit ihren Eltern verfasste, interessiert nur am Rande.
Ihre Eltern Maddy Prior und Rick Kemp stehen der britischen Folk-Rock-Legende Steeleye Span vor. Kemps Entwicklung vom Folk der Frühtage zu einer ganz neuen, eigenständigen Form des Doom-Folks vollzog sich in wenigen Jahren und auf nur drei Alben. Live begeistern Kemp und ihre beiden Mitstreiter mit einer Atem nehmenden Vielfältigkeit und überraschend wuchtigen Gitarren. Ihr Gesang erinnert an Kate Bush, ihre Musik wird dabei von klassischen Rockriffs a la Black Sabbath und Led Zeppelin in ungekannte Ecken geschleudert. Die FAZ schrieb über eines ihrer Konzerte: "Der Emphase von Rose Kemp kann man erliegen oder sich entziehen, gleichgültig lässt sie nicht."

Ein Track auf ihrem neuen Album heißt "Dirt Glow", ein anderer "Nature's Hymn", womit der Rahmen ihrer Musik optimal umschrieben ist: dreckig-brutale Klangwelten gehören ebenso ins Repertoire von Rose Kemp wie die akustische Schönheit harmonischer Akkordfolgen - alles zusammengehalten durch ihre stark verrauchte Stimme. Was an dieser Künstlerin begeistert, ist die Spannung und Dynamik, die ihre Songs nicht beliebig klingen lassen. Dabei stehen die Melvins Pate und PJ Harvey bekommt ihren ideellen Anteil an der vorwiegend dunklen Stimmung auf "Unholy Majesty". Doch spätestens beim letzten Düstertrack "The Unholy" wächst kein Gras mehr auf Gottes Acker und auf eine ganz verschrobene Art, hat Rose Kemp den perfekten Soundtrack für unsere schlimmsten Albträume geschaffen.
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