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Candy Ass
Sonntag, 18.10.2009
Lokalbühne
Mark Eitzel
Kummer, Schmerz und Selbstmitleid? Wir empfehlen Mark Eitzel. Nicht, weil der American Music Club-Kopf ein guter Seelenklempner ist und wirklich helfen kann. Nein, aber irgendwie kriegt er kurz vor dem Amok oder klösterlicher Weltflucht immer noch einmal die Kurve.

Ganz so schlimm und böse kann die Welt also gar nicht sein. Und wenn einer das weiss, dann er. Das Album "Music For Courage and Confidence" ist eine ungewöhnliche Sammlung von Cover-Versionen, voller Pathos und kurz vor dem Schmelzpunkt zum Supergau. Und es tut gar nicht weh, wenn er "Do You Really Want To Hurt Me" intoniert. Von wem war das noch mal, Boy George? Jedenfalls klingt das bei Eitzel so altbekannt wie neu. Und wundervoll eigen, wundervoll garniert Streichern, Bläsern und Engelszungen. Dass Eitzel unterschiedliche Stile schreddert, um sie als etwas ganz und gar neues wieder auszuspucken, solltet ihr schon von seinem letzten Auftritt her wissen.

Sagt über unsere allerletzte Insel, was ihr wollt, aber in Sachen Singer/Songwriter kann uns niemand was vormachen. Im Namen von Terry Lee Hale, Ben Weaver, Howe Gelb, Kurt Wagner und Bonnie "Prince" Billy: Mark Eitzel kommt auch aus dem Songwriter-Olymp zu uns herunter, um seine göttlichen Schöpfungen erstrahlen zu lassen. Nahbar, zerbrechlich, grinsend und grossartig. Amen.

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