Als Trostpflästerchen für das anfang Jahres abgesagte Lokalkonzert verschenkt Matador (www.matadorrecords.com/brightblack/music.html) zwei Songs der entspannten Hippies von Brightblack Morning Light. Vielleicht klappt's ja nun so kurz vor Weihnachten.
Neo-Hippie trifft wohl am ehesten, was das Beste-Freunde-Duo Rachel "Rabob" Hughes und Nathan "Nabob" Shineywater aus New Mexico seit der Jahrtausendwende musikalisch vom Stapel lässt. Damals noch als Rainywood, wird die erste EP mit Bonnie "Prince" Billy veröffentlicht. Zwei Jahre später springen die beiden als Brightblack durch die wogenden Kornfelder. Der Folk-Psychedelic-Sound klingt immer noch wie irgendwas zwischen sich im Wind wiegenden Bäumen und Bachrauschen, als 2004 die Platte "Ali.Cali.Tucky" in die Läden kommt. Wiederum zwei Jahre später, mit an Brightblack angehängtem Morning Light, erscheint der erste Longplayer bei Matador Records. "The lyrics feature some pretty images, but are basically tossed off variations on rainbows, rain, crystals, smoke and rivers", urteilt die Online-Plattform Pitchfork. Bachrauschen, wie gesagt.
Sie leben nomadenhaft. Sie verachten Hierarchien. Sie verehren die spirituelle Kultur amerikanischer Ureinwohner. Und sie lieben die Natur und deren psycho-aktiven Gewächse. Aber nicht genug: Sie leben konsequent und haben ihr zweites Werk "Motion To Rejoin" ausschliesslich mit Solarenergie produziert. Es dürfte kaum an fehlender Sonne über New Mexico gelegen haben, dass ihr soulig-jazziger Stoner-Blues erneut in Zeitlupe ausgefallen ist. Zurückhaltendere Perkussion als früher, gospelartige Stimmen, ein verträumt klimperndes Rhodes, in der Ferne trötende Bläser. Ein sanftes Wiegen von Körpern und Melodien, als priesen sie nach einer langen, berauschenden Nacht mit gen Himmel gestreckten Armen den Sonnenaufgang. Na, wenn da mal nicht ein Rauschen über die Inselbühnenfelder weht und die Sihl sich wohlig plätschernd kräuselt...