Yoni Wolf, wie der WHY?-Mastermind mit bürgerlichem Namen heisst, gastierte auf Alben von Fog, Odd Nosdam, Telephone Jim Jesus, Doseone, Mr. Dibbs, Atmosphere's Slug und mischte bei Freewheeling Rap- und Lo-Fi-Rock-Projekten mit wie including Greenthink, Miss Ohio's Nameless, Reaching Quiet und cLOUDDEAD, und die kennen wir alle nicht. Vielleicht im Jamarico oder RecRec. Who knows.
WHY?’s drittes Werk «Alopecia» von 2008 ist eine Sammlung harter Reime, die Yoni Wolf mit einem unbeugsamen Lächeln vorträgt: Kleine, wirklich eigensinnige Weisheiten über die Höhen und Tiefen des Alltags, von der Band in die dazu passende versponnene, dunkle und expressive Musik gebracht. Für die Aufnahmen hat sich das Trio aus Cincinnati mit Andrew Broder und Mark Erickson von den Art-Rock-Pionieren Fog zwei weitere Mitstreiter ins Boot geholt. Vom hymnischen Single-Track «The Hollows» bis zum trockenen Rapsong «By Torpedo or Crohn's» sprengt die Band immer wieder die Grenzen ihres Sounds, um extrem virtuos mit Stimmungen und Texturen zu spielen.
Nun präsentiert sich WHY? auf ihrem mittlerweile vierten Album «Eskimo Snow» ungezügelter und atmosphärischer als je zuvor. Abgemischt hat Lambchops Mark Nevers (Silver Jews, Bonnie Prince Billy, Calexico). Beide Alben ergänzen sich perfekt: Herrschte auf Alopecia» ein strenges Regime komplexer Rhythmen, Live-Loops und schmutziger Hooks, so bietet «Eskimo Snow» eine grosszügige Mischung aus Americana und Psychedelic-Folk. Entstanden sind die Songs beider Platten während derselben Aufnahmesession.
Weissbehandschuht, weiss gekleidet, vergilbt fotografiert, Hintergrund ein Lila-Verlauf Arme über Kreuz, Kopf ein Blumenbouquet, darüber schwebt etwas angekratzt das Damokles-Schwert der Bandfrage WHY?, darunter räkelt sich weiss der Eskimo Snow-Schnörkel. Und egal, ob ihr sie versteht: Diese Band hat Antworten zur Hand und die haut sie uns auf unserer gefragten Allerletztinsel so entschleunigt, hymnisch, ungefragt und unverblümt um die Ohren, dass wir zwar weiter WHY? stammeln, aber damit dann alles, aber auch wirklich alles, gesagt haben. Der Rest ist Sound