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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
fabelhaft, vertrackt & verrückt
Samstag, 05.11.2016, 20Uhr20
Lokalbühne
King Pepe & Le Rex
Es war einmal ein König, der hiess Pepe, King Pepe. Er war & ist ein virtuoser Dilettant des Wunders. Ein Chämäleon, das alle Musikstile in verblüffende Farben tunkt & dabei eine schamlos gute Falle macht.
Die Band, über die King Pepe in autoanarchodemokratischer Herrlichkeit herrscht, heisst Le Rex & er passt zu ihr wie der Arsch auf den Eimer, die Faust aufs blaue Auge. Oder wie Romeo zu Julia, Bonnie zu Clyde, Laurel zu Hardy, Jekyll zu Hyde. «70% Wasser» (2014) bringt eingängige Melodien, berndeutsche (plus bitzeli englische) Texte, toughe Grooves & verspielte Flöten unter eine Krone. Es handelt vom Menschen, seiner erbärmlichen Existenz & suschtigem Wasser. Die Band Le Rex ist mit Schlagwerk, Saxofon, Posaune, Tuba, Querflöten & dergleichen Blech bestückt. Bläser statt Gitarren, ruft der trümlige Hofnarr & vollführt aus dem Stand einen Salto Mortale. Natürlich muss der King ab & an eins Bellen. Auch den Chaschper gibt er manchmal. Wenn er traurig ist, kann er triefen vor Selbstmitleid. Zwischen Schalk & Tiefschürfsinn. Heilanzack, da verblasst selbst Jesus vor Neid, wenn er den Heilsbringer gibt. Da dreht sich Lou Reed im Grabe, wenn er ihm huldigt. Und Leonard Cohen ist ob kinglicher Reminiszenzen ganz gerührt. I bi 70% Wasser / dr Räschte isch gloub Schtoub, der King in «Doof isch ändlos». Und rudert mit seinem Boot dem Himmel entgegen: We all go to heaven in a little rowboat. King Pepe wirft mit halsbrecherischen Metaphern um sich, die Poesie Seiner Majestät sorgt weit über das Königreich für raunendes Staunen, fabelhaft Sein apfelsaftiges Assoziieren, vertrackt Seine verrückten Geschichten. Someone falls in Love / Someone from a tree. Und ist die Musik vorbei, klingen die Tuben, Pauken & Trompeten nach: Chönnti bitte mitcho / we du mi verlahsch? – God save the King.
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