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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
Dowd is Dowd
Montag, 17.10.2016, 20Uhr20
Lokalbühne
Johnny Dowd
+ Park Doing
Knapp U-70, urchig, archaisch, intensiv, authentisch: Johnny Dowd (*1948) trinkt gern Whisky & singt wie ein Serienkiller, der in einem Staubsauger gefangen ist.

Der frühere Möbelpacker & Vietnamveteran war immerhin mal zwei Wochen lang verheiratet. Dowd lässt die Gitarren noch heute wuchtig krachen, mit platzierter Schnurregiige, funky Orgeln & trieb-schepperndem Schlagzeug – als hinge sein & unser aller Leben davon ab. Das tut es auch. Tarantino-Country für die einen, Lynch-Gothic für die anderen. Der Schmerz ist spürbar, Religion ist Thema, aber nur schwer rollstuhlgängig oder auf freigeschabten Kniescheiben über Rollsplit zur Heiligen Bernadette in Lourdes rutschend. Punk liegt in der Luft, ein Hauch Fiesheit. Zynismus wird Ironie & Jim Morrison zum unbekannten Soldaten auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris. Irgendwann nennt man das Kult, Brian Wilson & Jim White können nicht irren. Und wir Inselbewohner haben JD ja längst die Unsterblichkeit der el Lokal Hall of Fame verliehen. «Das ist das Album, das ich seit langem mal machen wollte», sagte Dowd zu seinem vorletzten Streich «Wake Up The Snakes» (2010) & führte uns souverän zurück in die Zeit, als Soul-Musik auf Garage-Rock traf. Verzerrte Bässe, Farfisa-Orgel & tonnenweise «My baby left me»-Texte. «That's Your Wife on the Back of My Horse» (2015) wurde vom Musikmagazin Uncut schon vor dem offiziellen Erscheinen zum Americana-Album des Monats gekürt. Nun kommt der umtriebige Texaner & Altmeister des Absurden mit «Execute American Folklore» & entdeckt wie eh & je die entlegensten Pfade zwischen Country, Soul, Blues & Rock’n’Roll für sich & uns neu. Also: See you in unserem paradiesischen Musiktreppenhaus auf der allerletzten Insel am Fluss der kühnen Klänge.

Dowd is Dowd, a veteran hell-raiser with a dystopian style and edge, that some twenty-year-olds would give their right sleeve-tattooed arm for. Alan J. Taylor, No Depression
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