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Feins z'Mittag 
vom 25.-29.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
there really is no one like him.
Sonntag, 13.03.2016, 20Uhr20
Lokalbühne
Geoff Berner (CA)
«We Are Going To Bremen To Be Musicians» ist das erste Originalalbum unseres legendären & originalen Whiskey Rabbis Geoff Berner. Auch ein Buch mit demselben Stadtmusikantentitel ist im Umlauf. Es sei «stark euphorisierende Medizin, bei der du dein Hirn nicht auszuschalten brauchst».

Berners Karriere ist erstaunlich: Nicht nur, dass er seit 2003 fortwährend auf Tour ist (Kaizer’s Orchestra, Billy Bragg, Balkan Beat Box) & bald schon den ewigkeitsschlaufenden Bob Dylan überrunden tut. Der ehemalige Kandidat der Grünen Partei in British Columbia stammt aus Vancouver & zählt als Singer/Songwriter, Akkordeonist & Autor zu den kontroversesten & unorthodoxesten Erneuerern der Klezmer-Musik. Einerseits im Songwriting eines Leonard Cohen zuhause, bekennt er sich andererseits offensiv zu seinem traditionellen Erbe. Und hat zwischen Beirut & A Hawk And A Hacksaw seine eigene Nische im Ost-Folk gefunden. Jüdisch-kanadische Trinklieder nennt er denn auch seine Musik & vertuscht damit den Tiefgang der subversiven Texte. Wer zuhört, hat definitiv mehr davon. Sein Publikum bestehe vornehmlich «aus sehr skurrillen, Bücher liebenden & trinkfreudigen Menschen; darunter eine überraschende Anzahl von Physikern». Berner lässt seine kompromisslosen Songs mal mit sanft gebrochener Stimme, mal zorniger vom Bühnenbretterstapel, unterlegt mit merkwürdigen & berührenden Klängen seines Quetschbalkens. Wir lieben diesen grandiosen Mix aus Klezmer, Songwriting, Punk & Stand-up-Comedy. «Ich mache eigene Klezmermusik – betrunken, dreckig, politisch und leidenschaftlich. Als Jude osteuropäischer Abstammung sehe ich es als meine Pflicht, diese Musik lebendig zu machen und sie nicht hinter Glas aufzubewahren wie in einem Museum.» Berner ist ein rotzender Fassadenkratzer, der die Oberflächen durchleuchtet & dann alles, was drunter zum Vorschein kommt, unverblümt poetisch ausposaunt; ohne Blatt vor Mund oder Geschlechtsteilen. Ein Paradiesvertriebener, dems draussen in der Hölle so richtig warm wird ums Herz. Einer, der Whiskey predigt & sicher nicht Wasser meint. Grosse Melodien, beseelte Momente an einem kleinen Fluss, der – wär er denn aus goldenem Whisky, äh, Whiskey, nur ausgesoffen an Geoff Berner vorbeikäme. Also nix für Schwätzbäsis & Trockenguezlis! 

«We’re all trying to put out a vision of Jewish culture that’s the opposite of the conservative, knee-jerk pro-Israel, judgmental bullshit that’s emerged in recent decades.» – Geoff Berner

 «Cherish him, cherish him, for there really is no one like him. Fantastic.»
— Billy Bragg

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