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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
eine bayerische Kraftnatur
Sonntag, 02.06.2013, 20Uhr20
Lokalbühne
Franz Dobler (Lesung) (DE)
Sie nannten ihn den letzten Gentleman der Gegenwartsliteratur. Und den letzten Cowboy unter den deutschen Schriftstellern (wer war denn der vorletzte?). Franz Dobler, der bayrische Schriftsteller, Journalist, DJ, Hörspielmacher und grosse Kenner von Country-Musik, hängte schon 1991 mit seinem ersten Buch den Cowboy raus:
Jesse James und andere Westerngedichte. Dafür und für den Roman Tollwut erhielt er 1993 den Bayerischen (!) Literaturförderpreis. Bayern, das ist da, wo die CSUler sagen, die SPD sei keine inländische Partei, also fast bei Moskau hinten. Der Verehrer von Jörg Fauser, Johnny Cash (man lese Doblers Biographie: The Beast in me – Johnny Cash 
und die seltsame & schöne Welt der Countrymusic), Rosa Luxemburg und Charles Bukowsky ist also alles andere als ein wortkarger Clint Eastwood, der gegen Obama mit leeren Stühlen spricht. Dieser allerletzte Cowboy hat weit über unsere allerletzte Insel hinaus was zu sagen. Und er tut das auf unnachahmliche Weise. Unter-& hintergründig. Und so schreibt er seit einem Vierteljahrhundert dem unerschöpflich weiten Horizont entgegen. Buch für Buch. Gerade kürzlich wieder mit der Übersetzung von Ry Cooder's Buch «In den Strassen von Los Angeles». In den finsteren Seitengassen und Cocktailbars von Los Angeles spielen Ry Cooders Geschichten. Dort sind die Arbeiter und kleinen Kriminellen zu Hause, die um ihr Überleben kämpfen. Kleine Kriminalgeschichten, in denen Ry Cooder gekonnt und ein wenig ironisch mit den Genres des Hardboiled-Krimis und des Gangsterfilms spielt.Voll lesenswert und stark aus dem Amerikanischen von Franz Dobler übersetzt. Sein Gaul wird am Cycling Dandy-Veloständer angebunden stehen, lieber Herr Schramm! – Ein erlesenswerter Abend.
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