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Feins z'Mittag 
vom 18.-22.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
honky tonk habit...
Samstag, 16.10.2010, 20Uhr20
Lokalbühne
The Wilders (USA)
They blow every old-fashioned Country-House: Nix für Albisgüetli-Cowboys der konservativ-transpirierenden Sorte. John Wayne & John Ford kann man auch so mögen.

The Wilders geben dem Country die Sporen und preschen in vollem Galopp durch ihre schweiss- und beelzebubtreibende Live-Show. Drei Cowboys with original hats, getrieben von einer Teufelsgeigerin, malträtieren die wankenden Bühnenplanken mit manischem Punk-Bluegrass’n’Roll. Und wenn sie sich zu viert um das einzige Mikrofon scharen gibt’s nur noch eins: Pure Energie! Brachial, sehnsüchtig, tausend Tode sterbend für den weisser und weisser werdenden Blues: die Stampede der Büffel vielleicht?

Die Heartbreaking Songs von Hank Williams, Lefty Frizell, Jimmy Rodgers oder Gospelsongs der Carter Family erheben sich aus ihren Gräbern. In oft mehrstimmigen Gesängen, untermalt von akustischen Saiteninstrumenten. Rasend schnelles Samstags-Heiratsmarkt-Scheunen-Tanz-Gefiddel mit Banjo lassen unerschwingliche Mono-Radios und Schellacks im Geschichtssumpf verstummen. Live ist allemal alles besser. Und diese jungen Neuen Wilden wissen um die Wiege aller Popkultur. Es sind zunehmend die Sounds der Goldenen Zeit der 40-er und 50-er neu zu entdecken.
Hurrikan Betse Ellis aus Arkansas durchlebte den typischen Werdegang einer braven Klassikschülerin. Doch drangen heimlich The Who, Talking Heads, Police, Punk und New Wave in ihr Ohr. Dann lernte Betse den Multiinstrumentalisten Phil Wade in seiner indischen Raga-Phase kennen und Betse kehrte der Klassik den Rücken. Eine Platte mit Hardcore Oldtime Tunes warf sie von der Weltmusik fadengrad zu den Folk Roots. Zu Hilfe kam ihnen ihr alter Freund und Opernsänger-Aspirant Ike Sheldon mit anrüchiger Neigung zu Classic Country. Und hässliches Geiglein ward schwanenschöne Fiddle. 1999 stiess Bassist Nate Gawron aus Funk-Punk-Rock-Gefielden dazu, der Zuschauer vorgaukeln kann, sie hörten ein Schlagzeug.

Ihr fünftes Album «Someones got to pay» enthält zum ersten Mal ausschliesslich eigene Kompositionen. Die wichtigsten Festivals in den USA, aber auch geschniegelte Kulturzentren wie das Kennedy Center N.Y. reissen sich um die Band. Iris DeMent holte sie in der legendären Radio Show «A Prairie Home Companion» auf die Bühne. Nun kommen sie zum zweiten Mal nach Mitteleuropa, um in den ellokalen Holy Culture Center Country Halls Zurich (HC3HZ) zum heissesten Hochzeits- und Veitstanz aufzuspielen, den Verliebte und Liebende je getanzt haben. God bless the originals! (GBTO!)

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