Wenn es zwischen den beiden Damen überhaupt Parallelen gibt, dann ist es die 60er-Soundästhetik auf ihrem Debütalbum «The Leader». Gemma Ray gehört mit ihrer Mischung aus Volcano Pop & cineastischen Soundtracks zu den aufregendsten & unberechenbarsten Künstlerinnen unserer Zeit. Beweis: Im März 2014 erschien ihre limitierte Picture Disc «Death Disc» featuring Alan «Suicide» Vega. Nach ihrem instrumentalen Fantasy-Soundtrack «Down Baby Down» schenkt sie nun euren fucking Fossilschleudern mit dem Geniestreich «Milk For Your Motors» (2014) tüchtig ein, was unsere subventionierten Milch- & Butterbergbauern vielleicht sogar freuen wird. 13 grosse Retropop-Songs mit Partnern wie Alan «Suicide» Vega, Toby Dammit (Iggy Pop), Deke Leonard (The Man Band), Howe Gelb (Giant Sand), Fiona Brice (John Grant, Placebo), Filmorchester Babelsberg. Musik Express: Gemma Ray beweist auch diesmal wieder ein glückliches Händchen, wenn es darum geht, wunderbar dramatische Popsongs zu kreieren, die immer auch eine gewisse mystische und dezent undurchdringliche Aura umgibt. Sie hat, unter anderem bei Lee Hazlewood, genau studiert, wie die «dunkle» Seite des Pop funktioniert. Entsprechend süchtig machen Nummern wie «Buckle Up» oder das in einen angemessenen Retrosound gekleidete «When I Kissed You», eine wunderbar bittersüsse Ode an die ewige Liebe.
Der ursprünglich aus Melbourne stammende Collette tourte mit Joanna Newsom durch Europa & teilte dann die Bühne mit The National, St. Vincent, Kurt Vile & Deerhoof. Inzwischen lebt er in Berlin. Sparsam arrangierte Songs zwischen Pink Floyd, Robert Wyatt, Brian Eno, Kraftwerk & Joni Mitchell, die direkt ins Blut & damit ins Herzhirn übergehen & gegen den Strom der Musikindustrie schwimmen. Hier am einzigen Mainstream des Universums.
I don’t say this lightly, but Ned Collette is clearly a genius. – Drum