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Feins z'Mittag 
vom 25.-29.3.24
Am liebsten gelesen, gehört und angeschaut ...
Legendär.
Dienstag, 07.08.2012, 20Uhr20
Lokalbühne
Joe d'Urso (USA)
Old fashioned Rock’n’Roll mit topaktuellen, poetischen Texten & unsterblichen Melodien. Wer da noch sagt, der Rock sei tot, den beissen die allerletzten VonRohrs in Ewigkeit, Amen.
Die Roots-Rock-Saftwurzel Joe d’Urso gehört schon seit einigen Jahren zu den ellokalen Olymp-Freunden, die unseren Inselkraftort immer wieder mit unvergesslichen Auftritten beehren. Dass er längst aus dem imposanten Schattenwurf von Wilco, The Allman Brothers und Bruce «The Boss» Springsteen herausgetreten ist, braucht der in New York lebende Light-of-Day-Gutmensch nicht mehr zu beweisen: Seit der erste Bandname 3 Chords and the Truth zu Stone Caravan (an Americana/Jersey Shore/Rock & Roll band – What the f... is Jersey Shore? – Wiki: Jersey Shore ist eine MTV-Reality-Show, die acht junge Amerikaner (mit zumeist italienischen Wurzeln) bei ihrem Sommerurlaub begleitet. – Aha! Ööh…) wechselte und die Combo 1991 das Debüt «45-10 Pearson» lancierte, haben JD&SC auf tausenden Bühnen dieser Erde performt und einen beeindruckenden Haufen Fans angesammelt. Stil: irgendwo zwischen Mellencamp, Springsteen, Dylan, Tom Petty & The Heartbreakers, Southside Johnny & The Asbury Jukes, Bob Seger, Wilco, Counting Crows, The Wallflowers. Alles begann – leider, leider, wir schreiben’s nicht gern – mit einer U2-Songzeile im Kopf des Ex-Premier Talent Agency-Mitarbeiters d’Urso: «All I have is three chords, the truth and a red guitar.» Inzwischen ist viel Wasser die Sihl hinuntergeflossen, davon immer wieder mal was in unseren Keller.
D’Ursos Charisma & Bühnenpräsenz sind mindestens so legendär wie sein überschäumendes Talent, seine Engelsstimme und seine teuflisch guten Songs. Alles fliesst, strömt, kräuselt, gurgelt; alles schwebt & webt; alles rockt, locker, schwer & deftig. Ein neues Album gibt’s nicht, JD&SC‘s 12tes «Down Here By The River» ist live gopfertami taufrisch und passt kongenial an unseren einzigen Mainstream des Universums. 14 Songs, 11 davon schrieb JD himself, je einen Marah («Round Eye Blues»), Little Steve Van Zandt («All I Needed Was You») und die BoDeans («Angels»). Der Song «LaGuardia to Weehawken (or From Grave To Save)» wurde von Joe’s Jugendfreund mitgeschrieben, der als Passagier des Flugs 1549 sicher im Hudson River landete.
Old fashioned Rock’n’Roll mit topaktuellen, poetischen Texten & unsterblichen Melodien. Wer da noch sagt, der Rock sei tot, den beissen die allerletzten VonRohrs in Ewigkeit, Amen. Wir wollen ewig rocken. Und Gott ist todsicher kein DJ. Eins ist für d’Urso essenziell: Menschen mit weniger Glück soll, muss & kann geholfen werden; darum engagiert er sich für Betroffene von Parkinson und Brustkrebs sowie gegen den Welthunger. (Und zwar nicht wie Bono mit cooler Sonnenbrille und grosser Klappe (aber immerhin), während seine LiveAid-Gelder nachgewiesenermassen Bürgerkriege finanzierten.) Und sonnenklar: Unsere Insel rockt wieder mal deftig ab, so ungeschliffen & zärtlichst roh, dass das Parkhaus Risse bekommt. Und das allein macht unsere Welt so unendlich viel besser.
Gutes tun.
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el Lokal