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antifolk's not dead
Freitag, 15.05.2009
Lokalbühne
Jeffrey Lewis
& The Junkyard
Das Spex schreibt über unsere immer wieder auftauchenden New Yorker Bohemians: "Wenn Adam Green der "Indie-Sinatra" ist, wie einige verkürzend meinen, dann ist Jeffrey Lewis der "Indie-Dylan". Das ist nicht schwer zu erklären:

Lewis sprechsingt zur eigenen Klampfe, die Instrumentierung drum herum ist meist sehr sparsam. Der Sprechgesang ist dafür umso gewaltiger. Wobei Lewis´ Sprechen in diesem New Yorker Kaugummi-Englisch mehr ein Nölen ist. Seine neue, vierte Platte "12 Crass Songs" jedenfalls ist nicht nur wortlastig wie eine Hiphop-Scheibe, sondern nebenbei auch noch äusserst politisch. Und dabei, ganz wie Dylan, alles andere als eindeutig. Keine flachen Parolen werden skandiert, keine falschen Analysen betrieben und keine einfachen Lösungen angeboten. Stattdessen werden feine Reime über den Unsinn von Regierungen, Polizisten und Soldaten abgetextet. Und wie in "Bloody Revolutions" dem eintönigen Revoluzzersprech eine klare Absage erteilt. "Don´t want your revolution, I want anarchy and peace", denn Gewalt erzeugt immer neue Gewalt und eigentlich geht es immer nur um Macht. Anarchie und Frieden, so sollte es sein, das ist ein schönes Programm. Die ganzen Songs sind Coverversionen der Polit-Punks von C.R.A.S.S. (Those were the days...). Wie dem auch sei: Die Songs sind alle toll. "System System", "I Ain´t Thick" und "Do They Owe Us" stechen besonders heraus. Besser kann man nicht geehrt werden. Ansonsten bleibt Lewis beim bewährten Antifolk. Schönes Scheppern, schönes Nölen, Bruder Jack spielt gelegentlich mal Schlagzeug, Kimya Dawson und andere haben Gastauftritte am Mikrofon. "12 Crass Songs" ist mehr als ein gutes Lebenszeichen der New Yorker Bohemia. Antifolk´s not dead.

Brooklyn is Love! Vor Jeffrey Lewis laden wir zwei begnadete Künstler aus Brooklyn auf die Insel: Dan Costello (es gibt Glückselige unter Euch, die ihn mit den famosen Creaky Boards kürzlich hier erlebt haben; Grosse sind bei uns eben schnell zurück...) wartet mit wunderbaren Folkperlen auf. Und Frau Elizabeth Devlin gibt bittersüsse, poetische Songs zum Besten, die in etwa so abgehen: Wütend und voller Scham, weil ihr Verlobter sie wenige Stunden vor der Trauung sitzen liess, will Elizabeth Devlin nur fort von Schande und Spott. Doch sie kommt nicht weit – ihre Flucht endet in den Armen von Herr Martin, dem hinreissendsten Mann, der ihr je begegnet ist. Und Herr Martin entführt sie nach St. Moritz, in das stürmischste Abenteuer ihres Lebens...

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